Resümee zur Vernissage der Fotoausstellung
"Geschichten zum Staunen" am 12.05.2025
Im Kunst- und Kulturhaus Lixfeld ist derzeit die Wanderausstellung
„Geschichten zum Staunen“
zu sehen, organisiert vom Regionalverein Lahn-Dill-Bergland.
Gezeigt werden Fotografien von Jan Bosch, die die Bergbauvergangenheit der Region eindrucksvoll dokumentieren.
Die Ausstellung wurde am 12. Mai durch eine Vernissage eröffnet, bei der unter anderem Ernst-Ludwig Wagner, ehemaliger Regionalmanager des Naturparks, als lebendiger Geschichtenerzähler auftrat.
Er beleuchtete für die insgesamt 30 bis 50 interessierten Besucher historische Zusammenhänge rund um den Bergbau, etwa die Bedeutung des Begriffs „Kumpel“, die harte Doppellast von Grubenarbeit und Landwirtschaft, die Haubergswirtschaft, sowie die Rolle der „Erzengel“ – Frauen, die das Erz vom tauben Gestein trennten. Ebenso ging er auf die Scheldetalbahn ein, die speziell für den Erztransport gebaut wurde und durch Zahnräder unterstützt werden musste, sowie auf die frühe Elektrifizierung durch Gase aus Hochöfen.
Naturpark-Geschäftsführerin Julia Hilpisch hob hervor, wie wichtig es sei, regionale Geschichte wieder in den Alltag zu integrieren, da sie sonst in Vergessenheit gerate. Bürgermeister Jörg Schwarz und Detlef Ruffert, Vorsitzender des Bert-Hubl-Kunstvereins, unterstrichen die Bedeutung der Ausstellung für den Erhalt von Regionalität und verwiesen auf die Kunstform der Fotografie als gestaltende und vermittelnde Ausdrucksweise.
Die Ausstellung „Geschichten zum Staunen“ ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Fotografie, Geschichte und regionale Identität in einen lebendigen Dialog treten können. Die eindrucksvollen Bilder von Jan Bosch eröffnen den Besuchern nicht nur neue Perspektiven auf scheinbar Vertrautes, sondern laden auch dazu ein, die verborgenen Geschichten der Region wiederzuentdecken und wertzuschätzen.
Durch die einfühlsamen und kenntnisreichen Erzählungen von Ernst-Ludwig Wagner wurde deutlich, wie eng Alltag, Arbeit und Natur miteinander verwoben waren – und wie diese Verbindungen unsere Kulturlandschaft bis heute prägen. Die Ausstellung erfüllt somit nicht nur einen ästhetischen und dokumentarischen Anspruch, sondern hat auch eine wichtige erinnerungskulturelle Funktion. Sie macht bewusst, dass Regionalgeschichte kein Kapitel der Vergangenheit ist, sondern Teil der Identität und Zukunft einer ganzen Region.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Juni an Wochenenden geöffnet (samstags/sonntags in der Zeit von 15.00 bis 18.00 Uhr), parallel zum Heimatmuseum im Obergeschoss.
Achtung! Zusätzlich können die Bilder auch am 29. Mai 2025 (Himmelfahrt) in der Zeit von 15.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden!